Auch drei Tage nach dem überraschenden sechsten Platz beim 5. Drachenbootcup für Kliniken und Krankenhäuser auf der Donau machte Michael Bendigs aus seinem Herzen keine Mördergrube: "Irre, toll, sehr gut", kommentierte er den Einsatz von "Die virtuellen 21". Es war alles wunderbar: "Eine tolle Mischung von Hobby-Teams und ,Profis'" freute er sich. Vergessen waren der schwere Regen, und dass die Abstimmung nicht 100-prozentig klappte.
Vor der historischen Stadtansicht von Ulm wurde die 5. Drachenbootcup-Regatta für Kliniken und Krankenhäuser ausgetragen. 13 Boote aus ganz Deutschland gingen an den Start, darunter der "Medical Express" des Bundeswehrkrankenhauses Ulm. Der inoffizielle deutsche Meister musste seinen Titel vor heimischem Publikum verteidigen. Vier reine Frauenboote bestimmten ihre Besten bei einem eigenen Wettbewerb.
Das Boot, in dem Bendigs mit 19 Paddlern, einem Steuermann und einem Trommler saß, fuhr für das Universitätsklinikum UIm. Die Mannschaft setzte sich zusammen aus Kolleginnen und Kollegen des Finanzbereiches, der Patientenverwaltung, der Blutspendezentrale des DRK, des ZIK und der Klink für Psychiatrie III.
20 Millionen Chinesen betreiben ihren 2000 Jahre alten Sport im "Land der Mitte". Sport wird mit Spaß, mit Kollegen-Treffen, aber auch mit einem starken "Wir-Gefühl" der Teams gepaart. Bei den Klinikern wird elementar deutlich, was damit gemeint ist: "Am richtigen Zusammenspiel der Mitarbeiter hängen tagtäglich Leben."
Auf die Konzentration kommt es an: Einmal klappte es sehr gut, zweimal klappte die Abstimmung nicht so richtig. Wie ein Fußball-Trainer in der Pause noch ein Spiel kippen kann ("Jungs macht mich und Euch nicht unglücklich ... "), so konnte im Fall von "Die virtuellen 21 "der Steuermann mit einer Standpauke die Wende zum Guten drehen: Es legten sich - wie gefordert - alle "ins Zeug", die Konzentration war wieder da. Die Ulmer und die "Bodden Enten" von den Bodden Kliniken lieferten sich im Kleinen Finale einen Herzschlag-Einlauf: Um eine halbe Bootslänge wurden die "Enten" Fünfte und die Ulmer Sechste. Im Vorlauf waren die "Enten" zehn Sekunden schneller als die "Virtuellen" (Beamen war ja leider nicht erlaubt).
Souverän hatte der "Medical Express" seine Rennen absolviert und war unangefochten wieder inoffizieller Deutscher Meister geworden. "Das Team des Bundeswehrkrankenhauses Ulm ist eine ganz andere Liga", seufzte Michael Bendigs und freute sich weiter über den unerwarteten sechsten Platz.