(Blaue) Wunder passiert man (passieren) immer wieder…
Und auch dieses Jahr fuhr das Team Schwabenpower wieder nach Dresden zur 6. Auflage des Schlössercups. Jedes Jahr muss man sich aufs Neue den einzelnen Disziplinen der sog. Dragolympischen Spielen stellen und am Ende sehen, was dabei herauskommt. Nur was dieses Jahr herauskam, dies wird so schnell keiner vergessen können, der dabei war.
Durch die Verschiebung der Feiertage in diesem Jahr wurde der Dresdner Schlössercup dieses Mal recht spät ausgetragen. Dieser Termin hatte jedoch schöne Vorzüge. Im Gegensatz zu den letzten Jahren, mit zum Teil einstelligen Temperaturen, Regen und Wind, war diesmal das Wetter perfekt für diesen Event. Und wie immer kann man nur sagen, dass die Organisation dieses Events wie immer perfekt geplant war. Ein Dankeschön hierfür vorab an Jens Gräsl und seinem Team, die jeden Schlössercup und das Drumherum immer wieder hervorragend organisieren. Diesmal wurde eine schöne Radtour nach Radeberg mit anschließender Brauereibesichtigung in der gleichnamigen angeboten. Nach der Verkostung div. hausgemachter Produkte wurde man mit dem Bus wieder zurückgefahren. Dies war optimal geplant, da eine solche Radtour doch recht müde machen kann.
Am Wettkampftag, wurden wie letztes Jahr schon, die Startplätze für das Langstreckenrennen in der Sprintdisziplin herausgefahren. Und da man sich ja letztes Jahr schon, an den Paddeldisziplinen ein hervorragendes Ergebnis erkämpfen konnte, war die Erwartungshaltung bei den Ulmern natürlich dieses Jahr nicht so groß. So ging man auf die 800m Strecke, um ein möglichst gutes Ergebnis herauszufahren. Dies gelang diesmal aber nicht so gut und das Team kam mit einer Zeit von 4:01min nur auf den 7. Platz. Dies war ein Auftakt nicht gerade nach Maß. Doch wer die Ulmer kennt, der weiß, dass bei denen immer wieder Wunder heraufbeschworen werden können. Auf Grund der Platzierung im Sprintrennen ging man von Startplatz 5 auf die Königsdisziplin der Spiele, dem 8km Langstreckenrennen. Und in dieser Disziplin wuchs das Team Schwabenpower über sich selbst hinaus. Nachdem das Startsignal beim Massenstart ertönt war, kämpfte man sich konzentriert und mit eisernem Willen an den ersten gegnerischen Booten vorbei. Am „Blauen Wunder“ hindurch, der bekannten Brücke über der Elbe, lag man sehr gut in diesem Rennen. Selbst die Raddampfer auf der Elbe, die während des Rennens erhebliche Wellen erzeugten, konnten das Team nicht stoppen, obwohl etliche Wellen ins Boot klatschten. Im Verlauf des Rennens überholte man die noch in Führung liegenden Teams und bog so als erster zur Wende nach 4km ein. Nach einem kurzen Zwischensprint nach der Wende, konnte man einen Vorsprung vor den anderen Teams herausfahren, die sich wohl auch an der Wende gegenseitig behinderten. Nun wurde ein taktisch kluges Rennen gefahren, in dessen weiteren Verlauf das Team als Führende einen Vorsprung von über 6 Bootslängen herausfuhr. Immer wieder, wenn es notwendig war, konnte das Team noch einen drauflegen. Selbst als man das „Blaue Wunder“ wieder passierte, waren noch kleine Reserven da. Auf den letzten Metern wurde alles gegeben und diese sensationelle Leistung wurde dieses Jahr richtig belohnt. Mit einem Vorsprung von 26 Sekunden vor dem Zweitplazierten, gelang dem Team Schwabenpower der 1. Sieg auf der 8km Langstrecke. Mit einer Zeit von exakt 43min war das „Wunder von Dresden“ perfekt. Viele hatten nicht daran geglaubt, dass dies in diesem Jahr überhaupt möglich war und wurden nun eines besseren belehrt. Dieser Sieg wurde natürlich vom Team euphorisch gefeiert, begleitet vom neuen Schlachtruf, der wie jedes Jahr von der Kreativabteilung des Teams ersonnen war. Nach den Paddeldisziplinen fand eine kleinere Pause statt, die jeder in der Mannschaft nach dieser überragenden Leistung auch notwendig hatte.
Und so ging man in die nächsten Disziplinen, die bei bestem Wetter am Ufer der Elbe stattfanden. Da allerdings die Paddeldisziplinen erheblich Kraft gekostet hatten, und die Sonne ungewohnt für den Dresdner Schlössercup unerbittlich auf einen schien, konnte die Konzentration bei den anderen Disziplinen nicht mehr so ganz aufrecht erhalten werden. So gelangen zwar nur noch durchschnittliche Platzierungen in den restlichen Disziplinen wie Paddelweitwurf, Drachen-Pingpong oder Drachen-Curling. Dies konnte jedoch die Freude über den Sieg bei der Königsdisziplin nicht trüben. Auf einem Aufwärtstrend befand sich zudem das Bierkastenquerstapeln, in frühen Jahren die Paradedisziplin der Ulmer. Und so konnte man punktgleich mit 2 anderen Teams den 6. Dresdner Schlössercup auf einem 7. Gesamtplatz abschließen.
All dies jedoch war an diesem Tage zur Nebensache geworden. Einigen Teammitgliedern wurde erst im Laufe dieses Tages bewusst, was man Großartiges geleistet hatte. Und so wurde noch bis in die Nacht dieser Erfolg, der fast an ein Wunder grenzt, gefeiert. Und noch etliche Male wurde auf dem Gelände der Ruf vernommen: „Wir sind die Ulmer, Ulmer…“
Ein ganz besonderer Gruß geht hier noch an die Sportfreunde der Thunderdrags aus Witten, die auch dieses Jahr wieder den Tresenpokal gewinnen konnten. Nach einem sensationellen Endspurt konnte sich das Team mit 509 Bieren den Pokal vor den anderen Teams wieder sichern. Vor dieser Leistung ziehen wir den Hut und sagen Respekt und Glück auf! Wir hoffen, dass man Werbung der Radeberger-Brauerei im TV, auch ohne Schmerzen wieder anschauen kann!
Die Mannschaft reiste am nächsten Tag zu Recht stolz auf sich ab, wohl wissend dass man nächstes Jahr als aktueller Titelverteidiger im Langsteckenrennen antritt. Aber da der Sieg im 8km-Rennen nur zu einem kleinen Teil ein Wunder, sondern eher das Ergebnis der Kombination aus Willensstärke, Teamfähigkeit und taktischem Geschick war, sollte keinem davor bange sein. Also jedem Mannschaftsmitglied noch mal herzlichen Glückwunsch für diese Leistung und auf das nächste Mal beim Schlössercup ihr „Helden der Langstrecke“!
Denn wie heißt es so schön in einem deutschen Schlager: (Blaue) Wunder passiert man immer wieder, wenn sie dir begegnen – musst du Druck aufs Paddel geben…