Es war die erste Regatta des neu gegründeten Damenteams und entgegen aller anfänglichen Befürchtungen, dass wir für eine der größten Regatten in Deutschland nicht genug Mädels zusammen bekommen,
machten wir uns dann tatsächlich am Freitag, 12.06. gegen 14 Uhr auf den Weg nach Witten.
Die über 500 Kilometer weite Anreise brachten wir ohne größeren Stau hinter uns, so dass wir kurz nach 20 Uhr auf dem Gelände des KC Witten einfuhren und von unserem Trainer Alfons und seinen
Mitfahrerinnen (die schon mal vorgefahren waren) begrüßt wurden.
Kraftraum beziehen, bzw. Zelt aufbauen, Lagebesprechung, Bootsbesetzung, unsere weibliche Verstärkung von den Dresden Bulls begrüßen und vor allem den Geburtstag von Annett feiern – das war die
Abendgestaltung des ersten Abends.
Ein bisschen Aufregung machte sich auch langsam breit. Wurde doch ein paar Wochen vorab verkündet, dass das Orgateam der Days of Thunder nach unserer Anmeldung eine Sportklasse für die Damenteams
plante. Jesses noi! Das wäre nicht nötig gewesen. Nun war es aber so. Und der Ehrgeiz war natürlich geweckt. Die Sportklasse musste man sich nämlich erst mal erarbeiten – Unter den vier besten von 14
Damenteams im Sportklassefinale fahren, war somit als Ziel Nummer eins ausgerufen worden.
Deshalb und auch weil die Fahrt einfach lang war – gingen wir schon kurz nach Mitternacht (für Ulmer Verhältnisse sozusagen nachmittags) schlafen.
Am Samstag klingelte der Wecker um 7.30 Uhr, 8.00 Uhr Frühstück, um 8.30 Uhr Steuerleutemeeting und im Anschluss Teamkäptn-Besprechung.
Endlich pünktlich um 10.16 Uhr startete unser erstes Rennen. Die Mädels waren nach dem kurzen Einfahren und dem ersten Anpfiff vom Trainer wach und motiviert bis in die Haarspitzen. Der Plan war
leicht: Wir mussten jedes Rennen gewinnen.
Und der Plan ging beim ersten Rennen auf. Wir ließen die anderen Teams souverän hinter uns und holten uns somit die ersten 6 Punkte.
Kurz danach ging es für Alfons, Sabine H. und Susi gleich noch mal an den Start. Wir wurden nämlich nicht nur tatkräftig von den Bulls-Mädels unterstützt. Das ganze ging auch in die andere Richtung.
Alfons verlangte nach dem Rennen nach einem Defi, Sabine und Susi nickten zustimmend. Ja, es war anstrengend.
Das nächste Rennen für Schwabenpower stand um 15.36 Uhr auf dem Plan. So dass wir uns ein paar Stunden ausruhen und ausgiebig das von Martin gefilmte Rennen „analysieren“ konnten. Außerdem gab es
allerhand originelle Zeltstädte auf dem Gelände zu bewundern und natürlich wurde auch die Konkurrenz bei den Damenteams kritisch beäugt.
Beim zweiten Rennen war glasklar, das wird nicht einfach.
Und so kam es dann auch. Um wenige Zentimeter waren die RWE Energiebündel dann doch vor uns ins Ziel gekommen und zwar so knapp, dass das Zielfoto mehrfach ausgewertet werden musste. Als zweite in
diesem Rennen hatten wir nun weitere 4 Punkte geholt.
Danach hieß es für die drei Bulls-Aushelfer noch mal um 16.24 Uhr und 18.24 Uhr aufs Wasser. Die übrigen Schwabenpower Mädels hatten derweil für diesen Tag schon mal Feierabend und freuten sich schon
auf den Ochs am Spieß, der auf dem Festplatz schon seit einigen Stunden gegrillt wurde. Und fast alle „freuten“ sich über eine kalte Dusche. So kalt, dass die mitgebrachte Caipi von innen wärmte.
Was das übrige Rahmenprogramm anging, lassen sich die Wittener ja bekanntlich nicht lumpen. Die Band Simple Beatz sorgte für super Stimmung und beim Bullriding konnte man den ein oder anderen durchs Gelände fliegen sehen. Sehr schön. Leider war der Spaß schon um 22 Uhr vorbei. Durchgehalten wurde aber trotzdem, denn um 0 Uhr hatte ja Schmidtl von den Bulls Geburtstag. Er konnte sich dann über mehrere in gewohnt musikalisch wertvoll dargebotener Weise vorgetragene „Happy Birthday to you“ Ständchen freuen.
Und da wir am nächsten Morgen schon das nächste Rennen wieder um 10.16 Uhr auf dem Plan hatten, gingen wir alle brav noch vor der Morgendämmerung ins Bett.
Sonntag, 14.06., zweiter Renntag.
Der Plan für Sonntag sah folgendermaßen aus: dritter Vorlauf, Ziel: 1. Platz. Vierter Vorlauf, Ziel: 1. Platz. Sportfinale, Platzierung: Dabei sein ist alles.
Den dritten Vorlauf kurz nach dem Frühstück gewannen wir mit deutlichem Vorsprung und holten uns weitere 6 Punkte.
Danach hieß es noch mal für Alfons, Sabine H. und Susi beim 4. Vorlauf von den Bulls mitfahren, die sich damit für das Sportfinale qualifizierten.
Um 12 Uhr starteten wir für unseren vierten Vorlauf. Nun durfte nichts mehr schief gehen und unter der Konkurrenz waren dann auch noch die Siegerinnen vom Vorjahr. Aber auch die „Bommeraner Mädels“
ließen wir hinter uns und fuhren in unserem vierten Vorlauf als erste durchs Ziel.
Somit war Ziel Numero 1 erreicht: Mit 22 Punkten qualifizierten wir uns fürs Sportfinale. Was waren wir froh!
Nun hatten wir zwei lange Stunden Zeit um richtig zappelig und aufgeregt zu werden.
Gott sei dank durften wir uns mit dem Zusammenpacken unserer Klamotten bisschen ablenken, schließlich hatten wir ja auch noch die Rückreise nach Ulm vor uns. Aber die war für den Moment gedanklich so
weit weg wie Timbuktu. Wir wollten nur noch eins: Endlich an Steg 1 ins Boot steigen und dieses Final-Rennen fahren.
Mit ein bisschen Verzögerung (auch das noch!) saßen wir dann endlich gegen 14.30 im Boot.
Und da so ein Rennen ja nur ne gute Minute dauert, war das ganze Spektakel dann auch schnell vorbei. Und wir hatten KEINE AHNUNG wie es ausgegangen war. So knapp war der Zieleinlauf mit den Mädels
von den „Stechenden Lahnrosen“, „RWE Energiebündel“ und den „Drachenbiestern“.
Also hieß es wieder mal: Geduld. Und das ist ja bekanntlich unser aller zweiter Vorname.
Mit den Bulls wurde dann gleich im Anschluss noch das Finale gefahren, auch da war es so knapp, dass man nicht sagen konnte, welcher Platz es nun geworden war.
Die Siegerehrung erlöste uns dann schließlich nach gefühlten drei Stunden (begonnen wurde im Funsport mit Platz 49).
Alfons, Sabine und Susi durften sich dann erstmal gemeinsam mit den Bulls über den zweiten Platz in der Sportklasse freuen.
Danach wurden die Damenteams geehrt. Und schließlich war es soweit:
Den vierten Platz belegten die „Drachenbiester“, den dritten Platz die Mädels von „RWE Energiebündel“ und den ersten Platz die „Stechenden Lahnrosen“. Und wir freuten uns so saumäßig über unseren
zweiten Platz.
Und wir freuen uns immer noch und haben alle schon den Termin für die 18. Days of Thunder im Kalender notiert.
Nach der Siegerehrung und vielen „ich freu mich so“-Fotos fuhren wir zurück nach Ulm. Die meisten wären allerdings am liebsten noch dageblieben und hätten weiter gefeiert.
Es war ein so schönes Wochenende mit sehr viel Spaß, kalter Eiswürfeldusche, Geburtstagsfeiern, wundervollen Mülltonnen-Gesprächsrunden und herrlichen Rennen bei herrlichem Wetter. Herzlichen Dank an das ganze Orga-Team von Witten rund um Tom und Frauke, Hut ab für diese top organisierte Veranstaltung, danke an die Mädels Anita, Dorit, Fabienne, Katharina und Romy von den Bulls für die Unterstützung, danke an Katja und Marie fürs Einspringen in letzter Sekunde, danke an Martin fürs Anfeuern und Filmen, danke an unseren Trainer Alfons, der so fest daran glaubt, dass wir gut sind und danke an alle Mädels von Schwabenpower, die dabei waren und dafür gesorgt haben und mitgeholfen haben, dass dieses Wochenende so großartig wurde! Es war uns ein Fest!
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Susanne